Ist Sauna bei Erkältung gesund oder schädlich?

Sollte man während einer Erkältung in die Sauna gehen? Die kurze Antwort ist: Nein. Doch ist es komplizierter als das, denn Saunieren an sich hat sehr wohl einen positiven Effekt auf unser Immunsystem und Viren sowie Bakterien halten die hohen Temperaturen in der Sauna nicht aus. Deshalb kann man regelmäßige Saunagänge durchaus nutzen, um Krankheiten vorzubeugen. Wir zeigen Ihnen im Detail, wann Sie in die Sauna gehen sollten, wie Sie Ihr Immunsystem durch regelmäßiges Saunieren trainieren und wann sie besser auf eine Sauna bei Erkältung verzichten.

Wirkung der Sauna auf den Körper

Die extreme Wärme beim Saunagang regen die Blutzirkulation und die Wärmeregulierung des Körpers an. Der Körper lernt dadurch mit sehr hohen Temperaturen besser umzugehen. Der Wechsel zwischen der Hitze in der Sauna und einer kalten Dusche oder sogar einem Eisbad kann den Kreislauf zusätzlich trainieren. Außerdem verbessert sich durch das Saunieren die Resistenz der Schleimhäute gegen Viren und Bakterien. Das hängt auch damit zusammen, dass die üblichen Erkältungsviren kaum Resistenz gegen Hitze aufweisen, wodurch Sie in der Sauna nicht überleben.

Abgesehen von den direkten Auswirkungen auf die physischen Eigenschaften unseres Körpers, wirkt sich regelmäßiges Saunieren auch positiv auf unser Gehirn aus. Während eines Saunaganges wird ein bestimmtes Stresshormon - der Gegenspieler des Endorphins - ausgeschüttet. Dieses Hormon signalisiert dem Körper, dass er sich aus der Hitze begeben soll und hilft gleichzeitig bei der Kühlung. Das Gefühl, das man dadurch verspürt ein gewisses Unwohlsein bzw. eine Unruhe. Interessanterweise bilden sich dadurch mehr Rezeptoren für Endorphin, wodurch die Sensibilität gegenüber Endorphin steigt. Im Endeffekt bewirkt die Hitze der Sauna demnach, dass wir in Zukunft mehr Stress abkönnen und uns glücklicher fühlen.

Es gibt sogar einige Studien dazu, dass regelmäßiges Saunieren uns länger Leben lässt. Dabei gab es übrigens Vorteile beim häufigen Saunieren. Menschen, die 7 mal pro Woche in die Sauna gingen lebten länger, als solche, die nur 3 bis 4 mal gingen und diese wiederum lebten länger als diejenigen, die nur 1 mal pro Woche saunierten.

Frau in Sauna bei Erkältung

Sollte man mit Erkältung in die Sauna gehen?

In der Theorie klingt es erstmal ganz sinnvoll: Wenn wir krank sind, dann kriegen wir Fieber. Beim Fieber ist unsere Körpertemperatur um ca. 1 bis 3 °C im Vergleich zum Normal erhöht. Schon diesem kleinen Temperaturanstieg können die meisten Viren nicht standhalten und werden unschädlich gemacht. In einer Sauna erhöht sich unsere Körpertemperatur um 1 bis 2 °C und die Hauttemperatur sogar um bis zu 10 °C. Hilft also eine Sauna bei Erkältung uns schneller wieder gesund zu werden? Leider nein. Die Sauna tötet zwar die Viren im Körper ab, aber ist auch eine große Belastung für unseren Körper.

Frau mit Erkältung

Unser Immunsystem ist bei einer Krankheit sowieso schon mit ihrer Bekämpfung beschäftigt. Die Hitze belastet unseren Körper stark, wodurch weniger Kapazitäten für die Virenbekämpfung zur Verfügung stehen. Was für Sport oder andere körperlichen Aktivitäten während einer Erkältung gelten, gilt auch für die Sauna: Solange man krank ist, sollte man sich von ihr fernhalten.

Wenn man in die Sauna bei Erkältung geht und gleichzeitig Fieber hat, kann es sogar richtig gefährlich werden. Die Körpertemperatur ist sowieso schon erhöht. eine zusätzliche Erhöhung durch die Hitze der Sauna kann die Körpertemperatur in Bereiche steigen lassen, die unser Körper nicht verträgt. Dies kann dann unser Herz-Kreislauf-System überlasten, was zu einem Zusammenbruch führen kann.

Wenn Sie akut krank sind, halten Sie sich fern von einer heißen Sauna.

Sauna bei beginnender Erkältung

Wenn Sie ein eingefleischter Saunagänger sind, können Sie während einer beginnenden Erkältung in die Sauna gehen. Als Neuling ist es allerdings keine gute Idee mit dem Saunieren ausgerechnet dann zu beginnen. Doch auch als regelmäßiger Saunagänger sollten Sie es nicht übertreiben. Machen Sie am besten nur ein bis zwei Saunagänge bei gemäßigten Temperaturen. Eine gute Faustregel ist, dass man mindestens 20 °C kälter saunieren sollte als sonst. Falls Sie nicht kälter Saunieren wollen, dann sollten Sie wenigstens die Zeit pro Saunagang reduzieren, um den Körper nicht zu sehr zu stressen.

Gute Alternativen zur finnischen Sauna bei beginnender Erkältung sind die Biosauna (45 bis 60 °C) oder das klassische Dampfbad. Das Dampfbad bietet zusätzlich den Vorteil, dass die Atemwege durch die feuchte Luft befreit werden.

Nach dem Saunagang sollten Sie allerdings auf das schnell Abkühlen verzichten. Gehen Sie es lieber ruhig an mit einer lauwärmen Dusche und packen sich danach warm ein. Andersfalls provozieren Sie den Ausbruch der Erkältung schon förmlich.

Wenn Sie den Saunagang bei einer beginnenden Erkältung richtig durchführen, kann dieser Ihnen sogar dabei helfen, die Erkältung abzuwehren, weil Viren die Hitze in der Sauna nicht aushalten. Wenn Sie sich allerdings schon geschwächt fühlen oder keine regelmäßiger Saunagänger sind, halten Sie sich lieber von der Sauna fern.

Frau lächelt in der Sauna in einer Kamera. Sauna bei Erkältung

Sauna bei Husten

Wenn Sie Husten haben, ist die Ursache entscheidet, ob Sie in die Sauna gehen sollten. Falls der Husten Teil einer Erkältung ist, dann sollten sie den Saunabesuch eher meiden. Bei asthmatischen Beschwerden hingegen, kann ein Saunagang sogar helfen.

Sollte der Husten isoliert auftreten und Sie keine weiteren Anzeichen für eine Erkältung verspüren, können Sie ruhig in die Sauna gehen, auch wenn Sie es dann etwas langsamer angehen sollten.

Husten dient grundsätzlich dazu, die Atemwege von Viren und anderen Fremdkörpern zu befreien. Diese natürliche Funktion können Sie zum Beispiel durch den Besuch eines Dampfbads unterstützen. Das Dampfbad befreit die Atemwege und ist gleichzeitig weniger belastend für unser Herz-Kreislauf-System als eine finnische Sauna, die meist deutlich heißer ist.

Sauna bei Halsschmerzen

Halsschmerzen sind anders als Husten, kein Abwehrmechanismus des Körpers. Es handelt sich als um ein direktes Symptom einer konkreten Erkältung und deshalb sollten Sie die Sauna bei Halsschmerzen lieber meiden. Warten Sie ab, bis sich die Symptome gelegt haben. Ansonsten riskieren Sie, dass Sie es mit der Sauna eher schlimmer als besser machen.

Erkältung Sauna Herzmuskelentzündung

Sauna bei Erkältung ist für den Körper ähnlich wie Sport während einer Erkältung. Im schlimmsten Fall kann Sport zu einer Herzmuskelentzündung führen, wenn man ihn während einer Erkältung zu intensiv betreibt. Das gilt auch für den Saunagang. Wenn Sie schon während einer Erkältung in die Sauna wollen, übertreiben Sie es nicht. Es ist besser, es ein paar Tage bis Wochen langsam anzugehen, als sich langfristig eine Schädigung des Körpers einzuhandeln.

Sie sollten daher auch nach einer Erkältung nicht zu schnell wieder in die heiße Sauna springen. Fangen Sie lieber etwas ruhiger an und begeben Sie sich die ersten Mal ins Dampfbad oder in Saunen mit Temperaturen bis maximal 70 °C.

Wie lange nach einer Erkältung mit der Sauna warten?

Wenn Sie sich wieder vollständig gesund fühlen, sollten Sie noch ein paar Tage warten, bevor Sie wieder in die Sauna gehen. Möglicherweise sind Sie noch ansteckend, obwohl die Symptome bereits abgeklungen sind, was den anderen Saunagästen gegenüber unhöflich wäre. Außerdem ist Ihr Körper auch nach einer Erkältung noch ein bis zwei Wochen geschwächt.

Wenn sie das erste Mal wieder in die Sauna gehen, lassen Sie es dort auch langsam angehen. Sie müssen nicht gleich wieder in die finnische Sauna bei 100 °C springen. Es reicht, wenn Sie nur ins Dampfbad gehen oder eine kältere Temperatur wählen.

Wichtig ist auch, dass Sie auf Ihren Körper hören. Wenn Sie merken, dass Sie die Temperatur gut wegstecken und sich nicht schwächer fühlen als sonst, sind Sie wohlmöglich wieder voll bei Kräften und können es auch in einer heißere Sauna beim nächsten Mal vagen. Wenn Sie allerdings merken, dass Ihnen in der Sauna unwohl ist oder Ihnen sogar schwindelig wird, brechen Sie den Saunagang lieber ab und versuchen es ein paar Tage später erneut.

Mit Sauna einer Erkältung vorbeugen

Die Sauna ist optimal dafür geeignet, uns vor zukünftigen Erkältungen zu schützen. Sie trainiert unser Immun- und Herz-Kreislauf-System. Wir werden durch Sie stressresistenter und leistungsfähiger. Unser ganzer Organismus wird gesünder, was auch unseren Abwehrkräften zugute kommt.

Insbesondere in Kombination mit Kälte nach der Hitze verstärkt sich dieser Effekt. Insgesamt ist auch Kälte, anders als viele Denken, sehr gut für unser Immunsystem. Im gesunden Maße macht uns Kälte nicht krank - im Gegenteil - durch Kälte härten wir unsere Abwehrkräfte ab. Eine regelmäßige kalte Dusche kann Wunder bewirken und das ganz unabhängig von der Sauna.

Doch in der Kombination sind Kälte uns Hitze noch viel stärker. Unser Nervensystem besteht aus Sympathikus und Parasympathikus, welche Gegenspieler zueinander sind. Der Sympathikus ist unser Stressmodus - auch für Kampf und Flucht zuständig. Er wird bei Kälte aktiviert. So wird beispielsweise der Herzschlag erhöht und wir bereiten uns auf Kampf oder Flucht vor. Der Parasympathikus ist genau das Gegenteil davon. Die Wärme der Sauna spricht ihn an und der Herzschlag verlangsamt sind.

Ein schneller Wechsel zwischen beiden Systemen härtet das Nervensystem ab. Wir werden stressresistenter und zusätzlich auch besser gewappnet gegen Krankheitserreger. Sie müssen jedoch beachten, dass das einmalige Saunieren unseren Körper nicht stärkt. Es ist wie mit Krafttraining. Nur wenn man regelmäßig über viele Wochen bis Monate dabei bleibt, wird man die positiven Effekte spüren können.

Eisbad im Saunabereich

Im Zweifel mit der Sauna warten

Abschließend muss noch gesagt werden, dass Sie im Zweifel lieber nicht in die Sauna gehen sollten. Wenn Sie sich nicht sicher sind, ob Sie die Hitze schon wieder ertragen oder Sie sich noch etwas geschwächt fühlen, dann sollten Sie nicht in die Sauna gehen. Es bringt Ihnen absolut keinen Vorteil zu früh in die Sauna zu gehen. Außerdem ist es auch nicht schlimm, noch ein paar Tage aufs Saunieren zu verzichten, wenn Sie dadurch sicher gehen, dass Sie sich schneller wieder erholen.

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